Wasbek | Die Aalbekbrücke ist nun doch nicht zu retten. Das mussten die Wasbeker Gemeindevertreter auf ihrer Sitzung am Mittwoch enttäuscht zur Kenntnis nehmen. Der Horizontalriss in der Tragplatte wurde bei den zweiten Kernbohrungen bestätigt. Deswegen muss die Brücke abgerissen werden.
„Die Bohrkerne, die auf der Nordseite entnommen wurden, weisen wirklich einen Riss in der Waagerechten auf. Ich hab so etwas noch nie gesehen. Aber damit ist die Brücke fällig, denn dieser Schaden schließt nach aktuellem Baurecht eine Sanierungsfähigkeit jetzt endgültig aus“, erklärte der mit den Kontrollbohrungen beauftragte Bausachverständige Gerhard Blunck immer noch selbst ein bisschen überrascht.
Da es keine Unterlagen über den Bau der Brücke gibt, müsse man für eine statische Untersuchung außerdem sowieso die gesamte Konstruktion öffnen. „Der Aufwand einer Sanierung wäre mit großer Sicherheit teurer als ein Neubau“, mutmaßte er.
Zähneknirschend, aber ohne Diskussion beschloss die Gemeindevertretung daraufhin einstimmig, den Bürgermeister zu ermächtigen, per sofort die notwendigen Kontakte zur Verwaltung aufzunehmen, um den Neubau der 4,3 Meter langen Brücke in die Wege zu leiten. Die Kosten werden auf rund 200 000 Euro geschätzt.
Ebenfalls einstimmig beschloss die Gemeindevertretung die Anlage eines halbanonymen Urnengrabfeldes mit einem zentralen Stein. Nachdem noch vorhandene Nutzungsrechte von der Verwaltung abgeklärt wurden waren, sollen jetzt auf einer rund 50 Quadratmeter großen Fläche 32 Bestattungsplätze unter dem gestalterischen Thema „Vier Jahreszeiten“ angelegt werden. Die Kosten für eine Urnenbestattung an dieser Stelle wurden mit rund 3500 Euro benannt.
Einhellig wählte die Versammlung außerdem Ulrike Tuskowski in das Amt der ehrenamtlichen, gemeindlichen Gleichstellungsbeauftragten. Damit ist die 49-Jährige aus Wasbek-Bullenbek jetzt für die nächsten fünf Jahre für die Förderung und Durchsetzung der Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen und Männern innerhalb der Gemeinde zuständig. Ulrike Tuskowski arbeitet im Kieler Finanzministerium. Auch dort nimmt sie dieses Amt bereits seit viereinhalb Jahren wahr.
Vorsorglich beschlossen wurde die Aufstellung eines Teilflächennutzungsplanes zur Wahrung der gemeindlichen Interessen im Hinblick auf die zukünftige Rechtslage beim Aufbau von Windkraftanlagen.
Diskussionen gab es noch einmal über das weitere Vorgehen bei der Planung der neuen Sporthalle. Abgelehnt wurde mehrheitlich der Vorschlag von Uwe Pauschardt (BMW), sich der Empfehlung der Stadt Neumünster anzuschließen und sich bereits jetzt einen Projektleiter ins Boot zu holen. Dies sei zu diesem Zeitpunkt zu früh. „Außerdem ist die Gemeinde eigenständig und trifft ihren Entscheidungen unabhängig von den Ratschlägen der Verwaltung“, erklärte dazu Bürgermeister Karl-Heinz Rohloff (CDU). Letztlich blieb es bei dem bisherigen Plan, jetzt zwei Arbeitskreise zu bilden, die sich zum einen mit der Finanzierung und zum anderen mit den baulichen Fragen auseinandersetzen sollen (der Courier berichtete). Die nächsten Schritte sollen dann auf der Gemeindevertretersitzung im Juni besprochen werden.
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